1. Entwicklung
Da ich mit den üblichen "inner Kneipe ma' eben auf'n Bierdeckel" Zeichnungen nicht zu Rande kam, habe ich irgendwann angefangen meine Entwürfe auf einem CAD Programm zu erstellen. Das Programm ist jedoch nicht unbedingt für den Entwurf von Flugzeugen gedacht, und so sahen meine ersten Entwürfe mehr wie fliegende Bretter als wie Flugzeuge aus. Also heißen die Entwürfe auch "Brett".
Brett 1:
Brett 2:
Brett 3:
Brett 4a:
Die Version 4a war in ihren Maßen auf die
Außenmaße
des neu erstandenen Gleichauf Midi- (Schub-) Impellers ausgelegt.
Dieser
ist mir dann aber beim Probelauf krachend um die Ohren geflogen. Bei
näherer
Betrachtung habe ich festgestellt das die Motorbefestigung am
Impellermantel
zu schwabbelig ausgelegt war.
Brett 4e:
1,4m x 2,0m. Au Backe wird das ein Riesenvogel, hoffentlich schafft das mein Angström Motor der dem Ramtec gerademal 17900 rpm aufzwingt, nicht gerade üppig. Also ist Leichtbau angesagt, was nicht unbedingt meine Lieblignsdisziplin ist.
In der Version 4f wurde der Düsenkonus von 100 auf 145 mm verlängert und das Leitwerk rutschte 45 mm weiter nach hinten. Anlass war daß Jürgen Lagemann mein Augenmerk auf den ziemlich kurzen Hebel zwischen Leitwerk und Fläche lenkte. Ups, da ist was dran, naja als Sonntagsflieger war das Teil ja sowieso nicht gedacht. Also habe ich die Verlegung des Leitwerks eher halbherzig vorgenommen um eine weitere "Entstellung" meines Entwurfs zu vermeiden.
Dann kam mir noch so'ne Idee bezüglich der Schubdüse; vielleicht könnte ma ja später mal versuchen eine verstellbare Düse zu bauen. Da können 4,5 cm mehr Platz nicht schaden. Außderdem wanderte die Drehachse der Höhenruder weiter nach vorne an eine Stelle die das Leitwerk flatterunempfindlicher machen soll.
2. Das Modell
Ein Modell vom Modell, schnell mal
eben
zuammengebraten aus Balsastreifen, Sekundenkleber, Papier und Draht:
Nase und Kabinenhaube schmecken irgendwie nach F-117
Nighthawk
Die Rumpf- und Flächenproportionen haben ein
wenig von F-16 und F/A-18. Das Seitenruder könnte auch auf einer
Cessna
150 sitzen.
Höhenruder und Düse stammen eindeutig von
der F-20.
LERX und Einlaufkanäle sind von der F-14.
Der schlanke Rumpf hat ein wenig von F-104.
Jetzt wirds ernst. Balsaholz von Heerdegen, zum Glück brauche ich nur 2 Bretter in 2 Meter für den Boden, alle anderen Flächen sind kürzer. Ein Riesenstapel 5mm Balsa in besonders leicher Sortierung, ein Bündel 20mm Dreikantleisten und ein 8mm CFK Stab, runde 50 €. Eigentlich gar nicht so teuer. Das Material für die Fläche kommt später.
August 2002 wurde dann die B-4f auf Kiel gelegt. Aufgrund der schlichten Konstruktion war der Rumpf auch ziemlich schnell zu erkennen. Hier ein Blick in die Rumpfnase:
Mit dem Motoreinbau kamen die ersten Probleme auf. Da es keine Detailzeichnungen gab war impovisieren am lebenden Objekt angesagt. Der Motor liegt 45° nach links geneigt auf 2 Hartholzleisten die auf Gummidämpfern gelagert sind und in entsprechenden Gewindebuchsen im Rumpf Halt finden. Was ein Gefummel! Die unteren Schrauben sind nur mit einer Mini-Ratsche mit Kardangelenk zugänglich, natürlich blind. Der Übergang vom Impellermantel zum Ansaugstuzen erhält später noch eine Gummidichtung. Geplant ist dafür ein Stück Auto-Schlauch. Aber wie ich das abschätze wird der Schlauch entweder nicht den richtigen Durchmesser haben oder zu hart sein oder ein Vermögen kosten.
Weiter im Takt, die Höhenruderaufhängung: Kugelgelagert sollte sei sein und natürlich so präzise wie möglich arbeiten. Normalerweise wäre da jetzt eine Konstruktion aus GFK/CFK Lagerschalen oder was vergleichbarem fällig gewesen. Ist aber ausgefallen wegen kein Bock auf Formen bauen. Um die Kugellager direkt abzuformen hatte ich keine gebrauchbare Idee, also wurden die Lager in passend gefräste Sperrholzplatten eingesetzt. Hier ein Querschnitt durch den hinteren Rumpf. Das Schubrohr und die Außenkante des rechten Sperrholzbretts ist angedeutet.
Das Ganze aus der Seitenansicht. Hier ist auch der Epoxyhebel zu sehen, der dank Kupferbeschichtung mit dem Stellring und der 9mm Hülse verlötet werden konnte.
Das Schubrohr wurde aus 80g Glasmatte auf einem 125mm Abluftrohr laminiert. Nach dem Aushärten wurde die Matte längs aufgeschnitten und im Rumpf überlappend wieder zusammengeharzt.
Das kann man noch ganz gut oben links erkennen.
Der
schwarze Strich sollte mal eine Schnittkante werden, zum Glück war
ich zu faul und habe das Material an der Stelle einfach stehen lassen,
sonst wäre das ganz schön knapp geworden. Was man hier nicht
sehen kann ist die Gewindebuchse für die Resorohr Befestigung. Die
liegt weiter weiter hinten und ist mit einem Stück Sperrholz
verstärkt.
Alles weitere "reift" noch, soll heißen: Ich habe noch keine Idee
=:-)
Stand der Arbeiten Mitte Oktober 2002.
Der Tank und der Tunnel für die
Starterwelle.
Links im Bild die Spritleitung zum Vergaser und die Leitung für
den
Druckanschluß vom Resorohr.
Blick in den rechten Einlaufkanal. Die dreieckigen Löcher oben und unten an der Außenwand gedenke ich noch irgendwie strömungsgünstig zu verschließen, nur weiß ich noch nicht wie.
Fortsetzung folgt.